Schlechte Erreichbarkeit ohne Auto

Die Begründung der IG im Wortlaut:

Schlechte Erreichbarkeit ohne Auto

Der Standort ist durch die Lage am Ortsrand und höchstem Punk des Siedlungsgebietes von Börwang insbesondere für Fußgänger, Radfahrer sowie mobilitätseingeschränkte Personen schlecht erreichbar. Einkaufen geht nur noch mit dem Auto.

Umgekehrt wird ein Schuh draus: der Lebensmittelmarkt (egal wo!) muss gut mit dem Auto erreichbar sein.

Nur mit dem Auto werden Einkäufe erledigt die den jeweiligen Standort überleben lassen. Lebensmittelmärkten sind profitabel wenn größere Einkäufe erledigt werden - vom gelegentlich gekauften Stück Butter überlebt kein Markt - Feneberg, Nahkauf etc.

Größere (und die allermeisten kleineren) Einkäufe werden zu ca. 80% mit dem Auto erledigt. Das ist gut erforscht und belegt. "Aktionskäufe" (also spontane Käufe) werden laut dieser Studie zwar zu 20% zu Fuß erledigt... das betrifft aber vor allem Käufe zum Sofortverzehr d.h. Currywurst, Butterbreze, Döner etc. Das ist hier nicht relevant, da Börwang keine Fußgängerzone mit hohem Publikumsverkehr hat.

Es ist also davon auszugehen, dass der Anteil der Einkäufe mit Auto bei ca. 90% liegen wird.

Erreichbarkeit mit dem Auto ist in allen Varianten identisch - ob 30 Sekunden länger im Auto gesessen wird oder nicht spielt keine Rolle.

Erreichbarkeit zu Fuß oder Fahrrad ist auch an der Steige gegeben. Ein Blick auf die Karte zeigt, dass der Fußweg zur Steige im Durchschnitt vergleichbar ist mit dem zum alten Dorfladen - beide sind am jeweils anderen Ende der St2055 - und die Verteilung der Häuser in Börwang bedeutet eben einen vergleichbaren Weg. Wer den Hang mit leeren Händen und Taschen nach oben läuft, kann leichter mit vollen Taschen nach unten gehen... umgekehrt ist das nicht der Fall. Warum hat die IG etwas gegen Börwanger*innen die am Hang wohnen?

Bergauf mit dem Fahrrad ist kein größeres Problem. Der in Frage kommende Personenkreis dürfte entweder über die Muskeln oder ein E-Bike verfügen. Der Rest fährt mit dem Auto und einige wenige werden zu Fuß den Markt erreichen - egal wo sich dieser befindet.

Hier eine Ansicht von Börwang die das darstellt:

Der geplante Feneberg (1) und der aktuelle Dorfladen bzw. "Alternative " auf dem Privatgrundstück (2).

Die St2055 teilt Börwang grob in zwei etwa gleich große Teile. Der obere Teil des Bildes liegt mehr oder weniger deutlich "am Hang" d.h. dort ist schon ein deutlicher Höhenunterschied zum alten Dorfkern vorhanden. 

Welcher Standort also einen Vorteil hat in Bezug auf die fußläufige Erreichbarkeit wird vom Wohnort bestimmt. Die Behauptung die "Alternativen" wären besser erreichbar, ist objektiv nicht haltbar.

Mobilitätseingeschränkten Personen vom "oberen" Teil Börwangs - und höchstwahrscheinlich auch vom Rest des Dorfes - ist es bei beiden Varianten nur schwer möglich laufend (z.B. mit Rollator) oder mit dem Rollstuhl zum Lebensmittelmarkt zu gelangen. Was also für den oberen Markt gilt, ist trifft ebenfalls auf den "unteren" Markt zu. Wieder einmal verschweigt die IG die Hälfte der Wahrheit.

Siehe auch "Manipulative Grafiken und Fotos der IG".

⬅️ Größe übersteigt örtlichen BedarfAufwändige Erschließung, Gefahrenstelle Steige ➡️